Dienstag, 11. Januar 2011

Tongariro Northern Circuit

09.01. bis 11.01.

Hallo Leute,

wir haben den Tongariro Northern Circuit erfolgreich gemeistert!
Mittlerweile haben wir den 12.01., ich sitze gemütlich im Cafe (mit wireless internet!) in Whakapapa Village im Tongariro National Park, und Peter ist - wo sonst - wieder am Berg. Der besteigt gerade den Mt. Ruapehu; ich hole ihn gegen 16h00 wieder
von der Bergstation ab. Heute ist sozusagen mein freier Tag - YUHUU! Am Nachmittag werde ich 7km laufen gehen (so lang ist nämlich ein Rundweg zu den Taranaki Falls).
Am Abend werde ich zum Essen ausgeführt - endlich nicht selber kochen und abwaschen; unsere Arbeitsteilung schaut nämlich so auf: Peter verantwortet den Zeltauf- und -abbau; ich das Kochen und Abwaschen - für mich das kleinere Übel.

Jetzt aber zum Tongariro Northern Circuit:
Hier die Key Performance Indicators:
Dauer in Tagen: 2,5
Anzahl der Nächte im Zelt am Trek: 2 (es war kalt)
Zurückgelegte Höhenmeter (ich, Peter war noch auf div. Gipfeln, was sonst): 2.200
Zurückgelegte km: ca. 50
Verbrauchte Kalorien (ich): ca. 6.000
Erforderlicher Grad an körperlicher Fitness: Hoch

Technische Schwierigkeit: Einfach (ich habe mich nicht gefürchtet und nur 1x den Weg verflucht)

Auf geht es zum Trek:
Das Packen ist - wie immer - mühsam. Peter trägt Zelt und Campingeschirr und Proviant und motzt, weil der Rucksack zu schwer ist. Aber weil er so gut trainiert ist, läuft er, und läuft und läuft - wie der Duracell-Hase.



Tag 1, unmittelbar nach dem Weggehen; das Weggehen verzögert sich etwas, weil ich meine Sonnenbrille - endlich eine, die mir gefällt - suche; vergeblich, muss sie auf dem Rastplatz auf dem Weg in den Nationalpark liegengelassen haben; ich erstehe im Visitor Center eine neue, nicht so schöne. Das geplante Lunch im Chateau Tongariro (da gibt es ein nettes Cafe drinnen, war zumindest vor 6 Jahren so) ist damit gestrichen.


Ebenfalls Tag 1

Nach ca 3 Stunden sind wir bei der Mangatepopo Hütte und stellen dort das Zelt auf. Mir ist Campieren lieber, weil ich überüllte Hütten gar nicht mag. Insgesamt sind ca. 15 Wanderer auf der Hütte, davon 6 campierende; insgesamt gibt es vielleicht 20 Schlafplätze, also von Überfüllung keine Rede. Die Hütte hat einen warden, also einen Hüttenwärter. Der ist ein echter Maori; am Abend gibt es einen hut talk - das ist auf neuseeländischen Hütten so üblich - dort wirst du informiert, wo sich die Fluchtwege der Hütte befinden, was du tun sollst und was nicht, wo es interessante Wanderungen gibt etc. Die Begrüssung ist auf Maori, ich verstehe zwar nichts, aber als Ritual ist es spannend (wäre interessant, was er wirklich gesagt hat).


 Das Zelt - ich habe in weiser Voraussicht Peter den warmen Schlafsack abgeluchst - zumindest mir war warm

Tag 2:
Wir gehen gehen 8h00 weg und treffen bald auf  eine Horde von Tageswanderern, die den klassischen Trek "Tongariro Crossing" machen. Ich werde von schnaufenden Wanderern, die in einem Höllentempo an mir vorbeiziehen, überholt. Leute, ihr habt noch 16 km und jede Menge Höhenmeter vor euch! Liegen bleibt keiner, sie schaffen es alle.
Tongariro Crossing ist einer der beliebtesten Day Hikes in Neuseeland; der Anstrum ist dementsprechend groß, auch die Warnschilder:


Mt. Ngauruhoe, ein Vulkan, der schläft - oben gibt es ab und zu eine kleine Schwefelwolke

Peter hat diesen Herren oder diese Dame bestiegen. Der schaut so flach aus, ist aber supersteil; der Anstieg ist 600 Höhenmeter - schaut aus wie gute 200. Nach 200 Höhenmetern habe ich aufgegeben, weil mir die Sache im wahrsten Sinne des Wortes zu steil wird. Ich traue dem Berg nicht; die letzte Eruption war 1976. Anscheinend habe ich zu viel "Dante`s Peak" (Katastrophenfilm) geschaut: Dort bricht ein Vulkan aus, und nur die Protagonisten (eine Bürgermeisterin & ihre Kinder und ein Wissenschaftler - die beiden verlieben sich schlussendlich) überleben das Inferno, indem sie häusergroßen Gesteinsbrocken ausweichen und über Lavabäche hüpfen.


Blick auf den Tongariro: ebenfalls ein Vulkan, das ist der im Hintergrund

Blick vom Tongariro

red crater


geologisch ist das Gebiet echt heiss - spannend anzusehen, ich gehe aber trotzdem schnell weiter; es riecht nach Schwefel (das dampft jeden Tag so)

Tag 3: Wir marschieren rd. 7 Stunden. Es ist heiss und zäh. Zum Teil ist der Weg langweilig, weil sehr gleich, zum Teil aber auch sehr interessant -wie z.B. hier:
Bizarre Felsformationen

Fast unendliche Weiten - die Mitte war am zähesten

Fast am Ziel - die kleinen Häuser im Hintergrund (kaum zu sehen) sind Whakapapa Village - unser Anfangs- und Endpunkt.
Nach der Schinderei hätte ich gerne ein echtes Zimmer (also Backpacker-Ausführung: Klo und Dusche am Gang, dafür billig) gehabt und nicht schon wieder Zelt. Leider "fully booked", also wieder Zelt.
Der Proviat war zu gering bemessen, ich war die 2,4 Tage nie wirklich satt (Peter auch nicht), und auf den Hütten gibt es nix zu kaufen (haben wir gewusst). Das erste, was ich nach der Zeltplatz-Reservierung mache: Ich kaufe Futter: Cola, Chips und Joghurt. Hmmm! Meine Fressgeschwindigkeit übersteigt die meines Hundes. So gut hat es schon lange nicht geschmeckt.

LG


CICI

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